Sehkraft verbessern

Sehkraft verbessern

Für viele Men­schen ist „Sehen“ der mit Abstand wich­tigste Sinn. Die Vor­stel­lung ohne Seh­kraft aus­kom­men zu müs­sen, ist beängs­ti­gend. Doch wäh­rend es zahl­lose Mög­lich­kei­ten gibt, etwas für die Gesund­heit ande­rer Kör­per­sys­teme zu tun, sind sol­che Maß­nah­men für die Augen weni­ger offen­sicht­lich. Im fol­gen­den Arti­kel wird daher erklärt, ob und wie sich die Seh­kraft ver­bes­sern lässt.

Tipps zum Erhalt der Sehkraft

Wir nei­gen dazu, unsere Seh­kraft für selbst­ver­ständ­lich zu hal­ten. Doch wis­sen wir meist gar nicht, was unse­ren Augen scha­det oder wie wir sie am bes­ten gesund hal­ten. Dabei gibt es ein­fa­che All­tags­tipps, die die Augen­ge­sund­heit unterstützen:

  • Aus­rei­chen­der Schlaf schont die Augen und hilft ihnen bei der Regeneration.
  • Eine aus­ge­wo­gene Ernäh­rung reich an Vit­ami­nen und Anti­oxi­dan­tien redu­ziert das Risiko, an Augen­krank­hei­ten zu erkranken.
  • Auch Rau­chen erhöht das Risiko auf Krank­hei­ten und sollte mög­lichst ver­mie­den werden.
  • Beson­ders wich­tig ist auch der Schutz vor UV-Strah­lung. Da diese das Auge stark belas­tet, sollte man starke Strah­lung mei­den oder Son­nen­bril­len mit UV-Schutz tragen.
  • Län­ge­res Arbei­ten am Bild­schirm ist eben­falls schäd­lich für die Augen. Des­halb sollte man regel­mä­ßig Pau­sen ein­le­gen, um die Augen zu entspannen.

Um die Augen­ge­sund­heit lang­fris­tig zu gewähr­leis­ten, sind Augen­un­ter­su­chun­gen wich­tig. Dadurch wer­den etwa­ige Ver­än­de­run­gen oder Ver­schlech­te­run­gen früh­zei­tig erkannt und behandelt.

Augen­übun­gen sind eine wei­tere Mög­lich­keit, das Auge zu ent­span­nen und die Augen­mus­ku­la­tur zu stär­ken (1,2).

Augenübungen

Um die Seh­kraft zu ver­bes­sern, bie­ten sich ver­schie­dene Übun­gen an:

  • Beim Pal­ming reibt man seine Hände anein­an­der, bis diese warm sind. Dann legt man sie auf die geschlos­se­nen Augen und hält diese Posi­tion für einige Minu­ten. Damit ent­span­nen sich die Augen, was die Seh­kraft unter­stützt (3).
  • Mit dem Augen­rol­len trai­niert man die Augen­mus­keln. Dazu schließt man die Augen und rollt sie dann lang­sam im und dann gegen den Uhrzeigersinn.
  • Beim Fokus­sie­ren kon­zen­triert man sich auf einen Gegen­stand in der Ferne und lässt sei­nen Blick für einige Sekun­den dar­auf ruhen. Dann wech­selt man zu einem Objekt, das in der Nähe liegt und lässt den Blick eben­falls für einige Zeit dar­auf gerichtet.
  • Zum Ent­span­nen der Augen kann man mehr­mals hin­ter­ein­an­der schnell Blinzeln.
  • Bei Kon­trast­übun­gen sucht man sich ein Objekt mit einem star­ken Kon­trast. Dann kon­zen­triert man sich dar­auf, des­sen Kon­tu­ren beson­ders scharf zu sehen.

All diese Übun­gen kön­nen die Seh­kraft ver­bes­sern, jedoch keine Seh­pro­bleme lösen. Man kann dadurch jedoch man­chen Augen­pro­ble­men vor­beu­gen und die Ent­span­nung der Mus­ku­la­tur wird geför­dert (4).

Vorsorgeuntersuchungen

Um Augen­er­kran­kun­gen vor­zu­beu­gen, gibt es viele ver­schie­dene Unter­su­chun­gen, die sich nach Alter, Risi­ko­fak­to­ren und Vor­er­kran­kun­gen rich­ten. Bei Kin­dern wird bei der soge­nann­ten U‑Untersuchung die Augen­funk­tion über­prüft. Hier wird fest­ge­stellt, ob bereits eine Seh­schwä­che oder andere Auf­fäl­lig­kei­ten vor­lie­gen. Sofern poten­ti­elle Pro­bleme fest­ge­stellt wer­den, wird eine spe­zi­elle Unter­su­chung beim Augen­arzt durch­ge­führt (5).

Erwach­sene ohne Augen­pro­bleme sol­len laut Emp­feh­lung eine regel­mä­ßige Unter­su­chung alle zwei Jahre durch­füh­ren las­sen. Bestehen bestimmte Risi­ko­fak­to­ren wie Dia­be­tes, Blut­hoch­druck oder andere fami­liäre Vor­be­las­tun­gen, sollte häu­fi­ger eine Unter­su­chung durch­ge­führt werden.

Ab dem 40. Lebens­jahr sollte eben­falls regel­mä­ßi­ger unter­sucht wer­den, da sich das Risiko für Augen­er­kran­kun­gen dann erhöht (6).

Ältere Men­schen soll­ten sich eben­falls häu­fi­ger unter­su­chen las­sen. Bei den Unter­su­chun­gen wer­den alters­be­dingte Kom­pli­ka­tio­nen wie Maku­la­de­ge­ne­ra­tio­nen oder grü­ner und grauer Star früh ent­deckt und Gegen­maß­nah­men ein­ge­lei­tet (7).

UV-Strahlung

UV-Strah­lung ist schäd­lich für die Haut sowie die Augen. Die hoch­en­er­ge­ti­sche Strah­lung ist in der Lage, die DNA in den Zel­len zu schä­di­gen. Damit steigt das Risiko für Krebs und andere Erkran­kun­gen. UV-Strah­lung schä­digt die Haut, indem sie zu Ver­bren­nun­gen und Haut­krebs führt. An den Augen wird das Gewebe beschä­digt und es kommt zu Ent­zün­dun­gen und Kata­rak­ten (Grauer Star) (8).

Umgang mit Sonneneinstrahlung

Über­mä­ßige Son­nen­ein­strah­lung schä­digt das Auge. Die UV-Strah­lung kann Bin­de­haut­ent­zün­dun­gen und Horn­haut­schä­den ver­ur­sa­chen und das Risiko auf andere Erkran­kun­gen erhö­hen. Befin­det man sich für län­gere Zeit regel­mä­ßig in der Sonne, sollte man wis­sen, wie man die Augen am bes­ten schützt.

UV-Schutz­bril­len fil­tern 99 Pro­zent der UV-Strah­lung. Es ist wich­tig, dass die Brille dabei auch die Augen­brauen und die Sei­ten des Gesichts schützt.

Auch Kon­takt­lin­sen mit UV-Fil­tern kön­nen benutzt wer­den. Sie schüt­zen jedoch nicht so gut wie die Schutzbrillen.

Hüte oder Caps schüt­zen nicht nur die Haut des Gesichts vor der schäd­li­chen Strah­lung, son­dern scho­nen auch die Augen.

Am bes­ten ist es jedoch, starke Son­nen­strah­lung von vorn­her­ein zu ver­mei­den und sich nicht zwi­schen 11 und 15 Uhr der Sonne aus­zu­set­zen (9).

Umgang mit Zugluft

Das Auge kann auch durch Zug­luft gereizt wer­den. Ist diese näm­lich beson­ders stark, so ver­duns­tet der Trä­nen­film, der das Auge schützt. Die Folge ist ein Aus­trock­nen der Augen­ober­flä­che. Kli­ma­an­la­gen, tro­ckene Hei­zungs­luft oder ein star­ker Zug, der beim Fah­ren mit her­un­ter­ge­las­se­nen Schei­ben ent­steht, tro­cke­nen die Augen aus und rei­zen sie. Das macht die Augen anfäl­li­ger für Infektionen.

Man kann sich davor schüt­zen, indem man bei star­kem Wind eine Schutz­brille trägt und in geschlos­se­nen Räu­men immer für eine aus­rei­chende Luft­feuch­tig­keit sorgt (10).

Office-Eye-Syndrom

Das Office-Eye-Syn­drom beschreibt eine Reihe von Sym­pto­men, die durch län­ge­res Arbei­ten am Com­pu­ter oder im Büro ver­ur­sacht wer­den. Dabei han­delt es sich um eine Kom­bi­na­tion aus Augen­be­las­tung, Tro­cken­heit, Kopf‑, Nacken‑, und Schul­ter­schmer­zen sowie Konzentrationsproblemen.

Die Goldene 20-Regel zum Augen entspannen
Die Gol­dene 20-Regel zum Augen ent­span­nen bei Bildschirmarbeit

Die Haupt­ur­sa­che ist eine unzu­rei­chende Beleuch­tung, eine schlechte Hal­tung, ein fal­scher Abstand zum Bild­schirm, geringe Luft­feuch­tig­keit und das Tra­gen von Kontaktlinsen.

Um die Sym­ptome zu behan­deln, wer­den eine ergo­no­mi­sche Sitz­po­si­tion, spe­zi­elle Augen­übun­gen und Augen­trop­fen genutzt. Es ist wich­tig, das Office-Eye-Syn­drom mög­lichst früh zu bemer­ken, um lang­fris­tige Schä­den zu ver­mei­den (11).

Augenpflege

Eine gute Augen­pflege ist eben­falls nütz­lich für den Erhalt der Seh­kraft. Dabei gibt es meh­rere Mög­lich­kei­ten, um sei­nen Augen etwas Gutes zu tun. Augen­trop­fen bei­spiels­weise bestehen aus einer spe­zi­el­len Flüs­sig­keit, die die Augen pflegt und befeuch­tet. Je nach Bedarf ent­hal­ten sie Hyalu­ron­säure, die das Auge lang­fris­tig mit Flüs­sig­keit ver­sorgt, oder Lipide, die den natür­li­chen Trä­nen­film unter­stüt­zen und sta­bi­li­sie­ren (12). Augen­sprays kön­nen die Augen­par­tie befeuch­ten und erfri­schen. Sie wer­den auf das geschlos­sene Augen­lied gesprüht und ent­hal­ten Pfle­ge­stoffe, die das Auge feucht hal­ten und pfle­gen. Augen­sprays sind eine gute Wahl für Men­schen, die lange Zeit am Com­pu­ter arbei­ten und daher nicht viel blin­zeln (13).

Augen­du­schen wer­den ver­mehrt in Arbeits­um­ge­bun­gen ver­wen­det, in denen mit Che­mi­ka­lien gear­bei­tet wird. Kommt hier ein Schad­stoff ins Auge, so kann die­ser mit einer Augen­du­sche aus­ge­wa­schen wer­den. Pri­vat kann man seine Augen auch vor­sich­tig mit fri­schem Was­ser abspü­len, wenn ein Fremd­stoff hin­ein­ge­langt ist. Man sollte jedoch vor­sich­tig vor­ge­hen, um die Horn­haut und den schüt­zen­den Trä­nen­film nicht zu schä­di­gen (14).

Bei all die­sen Mög­lich­kei­ten sollte man jedoch vor­sich­tig sein. Augen­trop­fen und ‑sprays kön­nen all­er­gi­sche Reak­tio­nen her­vor­ru­fen und somit zu einer Schä­di­gung anstatt Pflege füh­ren. Daher sollte man bevor man ein sol­ches Pro­dukt nutzt, dies zuvor mit einem Augen­arzt abspre­chen. Die beste Pflege für die Augen ist ein guter Schutz vor UV-Strah­len und ande­ren mecha­ni­schen Umwelt­ein­flüs­sen. Außer­dem sollte man sei­nen Augen regel­mä­ßig Pau­sen geben, um sie sich rege­ne­rie­ren zu lassen.

Quellen

  1. 10 Tipps für gesunde Augen (zeiss​.de) (10.5.2023)
  2. Was tun, um die Augen gesund zu hal­ten? — Augen­arzt Bern (augen​aerzte​-bern​.ch) (10.5.2023)
  3. Augen­trai­ning (apo​the​ken​.de) (10.5.2023)
  4. Augen­trai­ning — 17 effek­tive Übun­gen für den bes­se­ren Durch­blick (ergo​to​pia​.de) (11.5.2023)
  5. Kind und Sehen – Vor­sor­ge­un­ter­su­chun­gen • Kura­to­rium Gutes Sehen e.V. (11.5.2023)
  6. Vor­sor­ge­un­ter­su­chun­gen — Augen­ärzte Gerl & Kol­le­gen — augen​kli​nik​.de (11.5.2023)
  7. Früh­erken­nung von Krank­hei­ten (bun​des​ge​sund​heits​mi​nis​te​rium​.de) (11.5.2023)
  8. BfS — Was ist UV-Strah­lung? (13.5.2023)
  9. Sun­glas­ses: Your Pre­scrip­tion for Eye Health — Ame­ri­can Aca­demy of Oph­thal­mo­logy (aao​.org) (11.5.2023)
  10. Wie Zug­luft den Augen scha­den kann (hylo​we​care​.com) (11.5.2023)
  11. Office-Eye-Syn­drom – Ursa­chen und Behand­lung | Lasik Ger­many (lasik​-ger​many​.de) (11.5.2023)
  12. Augen­trop­fen, Augen­salbe & Augen­gel | kanyo® (gesun​des​-auge​.de) (13.5.2023)
  13. Was gegen tro­ckene Augen hilft | Apo­the­ken Umschau (apo​the​ken​-umschau​.de) (13.5.2023)
  14. Spü­len des Auges und Ever­sion der Augen­li­der — Augen­krank­hei­ten — MSD Manual Profi-Aus­gabe (msdma​nu​als​.com) (13.5.2023)